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Allgemein

Eine Kraftwerksstrategie muss her!

Ab 2040 werden Wind-, Solar- und Wasserkraft in den Sommermonaten unseren Strombedarf vollständig und kostengünstig decken. Nur eine Ergänzung durch Speicher und eventuell auch durch ein wenig Atomstrom aus dem Ausland wird dann noch nötig sein. Die Speicher übernehmen in allen Fällen die Netzstabilisierung und die Leistungsverteilung.

Im erweiterten Winterhalbjahr (Mitte September bis Ende April) reicht das jedoch nicht aus. Die geringe Sonnenenergie und der zusätzliche Strombedarf der Wärmepumpen im Winterhalbjahr machen Gaskraftwerke unverzichtbar. Diese müssen in diesem Zeitraum bis zu einem Fünftel des gesamten Strombedarfs decken. An Tagen mit „kalter Dunkelflaute“ sogar bis zu 85 % der gesamten Tagesenergie. An den etwa 60 windigen Tagen des Winterhalbjahres wiederum, brauchen wir trotz Zusatzbedarf und geringer Sonnenenergie keinen Strom aus Gaskraftwerken.

Was bedeutet das für den deutschen Kraftwerksmarkt?

Wir benötigen im Winterhalbjahr dringend etwa 40 GW an kombinierten Gas- und Dampfkraftwerken (GuD) sowie 60 GW an Gaskraftwerken (GT) als „Lückenfüller“ und Leistungsreserve. Aufgrund der geringen Auslastung dieser Kraftwerke sind zusätzliche Leistungsprämien nötig, z.B. jährlich ca. 60 €/kW für GuD- und 30 €/kW für GT-Kraftwerke. Diese Leistungsprämien könnten auch wettbewerblich ausgeschrieben werden.

Unsere Empfehlung an die deutsche Politik:

Es muss endlich mit Sachverstand und ideologiefrei gehandelt werden. Eine nachhaltige, markt- und sachgerechte Strategie und ausreichende Anreize müssen her! Nur so kann die Lösung aussehen. Denn wenn die Bedingungen nicht lukrativ sind, dann investiert die Wirtschaft woanders.